Bild von Marco Pomella auf Pixabay

Es ist im Moment ein seltenes Bild: volle Arenen oder Hallen für ein sportliches oder kulturelles Event. Besonderes Kennzeichen: es ist laut und lauter, vor allem wenn die Fans ihren Lieblingen zujubeln. Nicht selten „Gesang“ aus voller Brust, der nach der Veranstaltung Spuren auf den Stimmbändern hinterlässt. Warum machen wir das? Es ist Begeisterung, die sich noch steigert, wenn neben mir noch mehr Menschen in die Lobeshymnen einstimmen. Manchmal schaukelt es sich richtig hoch, man lässt sich einfach mitreißen. Oft freut man sich, dabei gewesen zu sein. Manchmal schämt man sich später aber auch dafür. Weil man vielleicht jemandem zugejubelt hatte, der es gar nicht wert war. Als Jesus vor rund zweitausend Jahren in Jerusalem einzog, waren die Massen jedenfalls begeistert. Dass sie so laut schrien und sangen, ärgerte die führenden Geistlichen mächtig. Sie wollten den Leuten das Jubeln verbieten. Einen, der eine direkte Beziehung zu Gott anbietet, ohne Umweg über die Würdenträger, der passte nicht in ihr Bild. Die Masse ließ sich nicht zum Schweigen bringen. Trotzdem wurde aus dieser „Fangemeinde“ nur wenig später ein aufgehetzter Mob, der dem gerade noch Bejubelten die Todesstrafe an den Hals wünschte. Für wen schreist du deine Stimme heiser? Bei Sport und Kultur ist das Ansichtssache. In Lebensfragen lohnt es sich, genauer hinzusehn. Damit man am Ende den Hals nicht für den Falschen riskiert.